100. Geburtstag von Maria Salcher

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    Kleines Volksfest anläßlich des 100.Geburtstages von Maria Salcher „Post Maridl“.

    Mit einem Festgottesdienst in der Pfarrkirche St. Lorenzen begann der Festtag der Geburtstagsfeier. 100 Jahre sind ins Land gezogen – so begann Pater Bernhard seine Ansprache und betonte, dass die Jubilarin viel gearbeitet hat für all ihre Lieben. In einem Leben mit allen Freuden und Leiden konnte sie in Würde alt werden. Sie kann sich gut aufgehoben wissen in der Hand Gottes, der sie gewiss an jedem neuen Tag begleitet. Der Kirchenchor St.Lorenzen gestaltete die Festmesse auch mit dem von ihr gewünschten Lied „Ave Maria“. Maria Guggenberger dankte im Namen des Pfarrgemeinderates für all ihre Tätigkeiten. Mit dem Lesachtaler Heimatlied „Ich lieb ein Plätzchen“ von Josef Lexer, wurde der kirchliche Teil beendet. Am Kirchplatz warteten viele Gratulanten aus der Verwandtschaft, von den Vereinen und die Bevölkerung aus St. Lorenzen. Die Lesachtaler Bauernkapelle St. Lorenzen brachte ihrer ehemaligen, langjährigen Marketenderin ein Ständchen. Jeder versuchte an die 100jährige heranzukommen, sie zu gratulieren und auch zu bewundern – 100 Jahre in körperlicher und geistiger Frische. Anschließend hatte das „Post Maridl“ zum Festessen in ihr Elternhaus, dem jetzigen Gasthof „Zur Post“, eingeladen, wo sie jeden persönlich begrüßte.
    Als Gratulanten stellten sich auch Bgm. Franz Guggenberger, sowie von der Postgewerkschaft die Herren Herbert Ackerer, Richard Hohenwarter, Peter Jöhrer und Lorenz Rauter ein, und gratulierten auch zur 60jährigen Zugehörigkeit zur Gewerkschaft.
    Maria Salcher ist am 21. Jänner 1907 in St. Lorenzen als 6. von 11 Kindern geboren. Ihre Eltern waren Adam Salcher, er stammte aus Liesing, und Maria Salcher, geb. Rutter aus Toblach. Von den Geschwistern lebt nur mehr der Bruder Josef (94 Jahre) der in Innsbruck wohnt.


    Maria Salcher mit Bgm. Franz Guggenberger und Ehegattin Maria als Vertreterin des Pfarrkirchenrates


    Die Jubilarin vor ihrem Elternhaus mit v.l.n.r.: Sohn Erich, Jubilarin, Bruder Josef und Bgm.Guggenberger

    Sie besuchte die Schule in St.Lorenzen und war bei der Volksabstimmung 1920 in der HS Völkermarkt. Anschließend etliche Jahre in der Schweiz als Zahnarzthelferin und Haushaltsführung, Kochlehre in Bad-Gastein, auf der Turrach und wieder Mithilfe im elterlichen Betrieb. Ihr Vater war der erste Pächter des 1927 erbauten Hochweißsteinhauses und sie die erste Kellnerin dort. Sie kann sich auf viele Geschehnisse in der St. Lorenzner Feuerwehr erinnern, war doch am 10.12.1910 die Gründung im Elternhaus-Gasthof Post. 1925 war sie bei der Fahnenweihe Fahnenjungfrau und spendete auch einen Fahnennagel den sie persönlich auf die Fahnenstange nageln durfte. Sie war auch viele Jahre Theaterspielerin
    Der Theatergruppe St.Lorenzen mit vielen Hauptrollen. Über 36 Jahre war sie dann im Postdienst tätig, zuerst als Postwanderin – wo gebraucht wurde musste sie hingehen. Die Tätigkeiten begannen in Osttirol, Ober- und Unterkärnten und viele Jahre dann bis zur Pensionierung mit 66 Jahren war sie am Postamt St. Lorenzen, wo sie auch viele Änderungen, Neuerungen und Umbauten mitmachen musste.
    1931 und 1934 wurde sie Mutter ihrer beiden Kinder Erna und Erich. Ihr schwerster Schicksalsschlag war die schwere Krankheit und der frühe Tod ihrer Tochter Erna im Jahre 2003. „Man muss es halt nehmen wie es kommt“, sagt sie. Die Jubilarin selber hatte in all den Jahren keine schwerwiegende Krankheit. Nur ein Verkehrsunfall zwang sie zu einem längeren Krankenhausaufenthalt mit Therapie.
    Als eine der schönsten Zeiten nannte sie die Zeit als Marketenderin bei der Lorenzner Musikkapelle als Junge fesche “Salcher Gitsche“. Als zweite war meistens bei ihr das „Goschta Nannile“. Sie schildert noch genau den Besuch am Plöckenpaß am 4.9.1927, wo die Gedächtniskapelle für alle auf hiesigem Boden Gefallenen eingeweiht wurde, durch Fürstbischof Dr. Adam Hefter. 6.000 Menschen, und die Lorenzner Musik unter Kapelmeister Josef Lexer führte erstmals den von ihm geschriebenen Marsch „Die Helden von Plöcken“ auf. „Das war damals ein Wirbel und Geriss um uns“, schildert sie das Erlebnis. Ebenfalls die Fahrten zu verschiedenen Adeligen nach Spittal. Hoch zur Ross ritten wir durch Spittal und die Lorenzner Musik viel am meisten auf mit ihrer flotten Musik und den schönen Federn am Hut.


    Die Lesachtaler Bauernkapelle musiziert für die Jubilarin

    Wie verbringt die „Post Maridl“ jetzt noch die Zeit? Sie macht ihren Haushalt, hat Freude an ihren Verwandten, Enkeln- und Urenkeln und allen die mit ihr plaudern. Sie ist mit allem sehr zufrieden. Jeden Tag unternimmt sie noch alleine ihre Spaziergänge, unterhält sich mit jedem den sie trifft und ist an allem interessiert. Wer mit der „Post Maridl“ spricht, unterhält sich mit der lebenden Chronik von St. Lorenzen im Lesachtal.


    Der Bürgermeister gratuliert vor der Pfarrkirche St.Lorenzen

    St. Lorenzen ON wünscht der 100 jährigen weiterhin viel Gesundheit und noch viele Jahre im Kreise ihrer Lieben. Sie ist dankbar für jeden neuen Tag den sie erleben kann.

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