Der Radegundgraben lebt

Startseite Foren Forum Mitteilungen Der Radegundgraben lebt

  • Dieses Thema ist leer.
Ansicht von 1 Beitrag (von insgesamt 1)
  • Autor
    Beiträge
  • #3660
    Anonym
    Gast

    Der Radegundgraben lebt
    Vor über 40 Jahren wurde der tiefste aller 72 Lesachtaler Gräben bereits mit einer
    Brücke überspannt. “Zur Eröffnung 1965 nach dreijähriger Bauzeit kam sogar der
    Bischof” wusste Bürgermeister Direktor Franz Guggenberger anlässlich der
    “Neusegnung” der RADEGUNDENGRABENBRÜCKE Mitte August dieses Jahres zu
    erzählen.

    Er war es auch, der Mitte der Neunzigerjahre die Revitalisierung des “vor 100 Jahren
    dicht besiedelten Lebens- und Wirtschaftsraumes” vorantrieb. Anlass war die
    NATURFREUNDE-Auszeichnung 1995 zum

    Naturbelassensten Tal Europas!
    Mit Hilfe dieser Weltorganisation wurde im Rahmen eines “Leaderprojektes” der
    Radegund-Graben “wiederbelebt”. Als Mentor agierte und agiert Franz Guggenberger,
    den der bekannte Egyd Gstättner in einem Zeitungsartikel liebevoll mehrberuflich
    beschrieb: Bürgermeister, Hauptschuldirektor und Nebenerwerbslandwirt. “Agiert”
    deshalb, weil Franz Guggenberger’s jüngstes Projekt der Erwerb einer weiteren Mühle,
    „die noch heuer als sogenanntes Bildmuseum die alten Zeiten beschreiben soll.”

    Erlebniswanderweg
    “Kraftquelle Radegund”
    Der Bürgermeister höchstpersönlich ist es auch, der alljährlich von Mai bis Anfang
    Oktober jeden Mittwoch-Nachmittag Führungen durch den “lebendigen” Graben macht.
    (Informationen beim Verkehrsverein Lesachtal unter der Nummer 04716/242). “Vorbei an
    Lupinien, Margeriten, Sauerampfer, Wochenstubenkästen für Fledermäuse und dem
    Bienenstock seines Schulwartes” um noch einmal Gstättner zu zitieren. Außer dem
    Radegundengraben ist nur mehr am Trattenbach in Maria Luggau mit seinen ebenfalls
    reaktivierten Mühlen “Action”. Wasser ist Leben “Wasser war zudem einst notwendiger
    Bestandteil wirtschaftlicher Existenz”. Die Wasserkraft wurde zum Mehl mahlen, zum
    Holz schwemmen, zum Schmieden, zum Waschen der Wäsche und vor allem der Wolle
    aber auch zur Erzeugung von Strom gebraucht. Das beste Beispiel: Der
    Radegundengraben in St. Lorenzen im Lesachtal

    Auf der Heimseite von http://www.st-lorenzen.at ist zu lesen “dass im naturbelassensten
    Lesachtal Elektrizitätswirtschaft und Fremdenverkehr neben- und miteinander existieren
    können.” Wohlwissend um die stets aktuelle Brisanz dieser Thematik ist Tatsache, dass
    der Radegundengraben gleich zwei Kraftwerke beherbergt. Das “alte” namens
    “LORAG” und das 1993 in Betrieb gegangene Laufkraftwerk der KELAG. Nahe der
    ältesten Kirche des Lesachtales ist das neue Krafthaus in den Hang hineingebaut
    worden. Sichtbar ist nur die mit Holzschindeln verkleidete Fassade “wo alljährlich am 13.
    August der Radegunden-Kirchtag gefeiert wird” erzählt Lorenz Wilhelmer, seines
    Zeichens Busunternehmer und auch Obmann eines der letzten

    Privatkraftwerke
    Kärntens in St. Lorenzen im Lesachtal: “1921 erbaut versorgte es bis zum Einzug der
    Kelag ganz St. Lorenzen, Wiesen und Xaveriberg mit Strom.” Der erzeugte Gleichstrom
    findet aber auch heute noch Abnehmer, Anton Kircher kümmert sich für die privaten
    Besitzer um das Kleinkraftwerk. Lorenz Wilhelmer: “Zur Zeit richten wir das alte
    Kraftwerkshaus her.” Einst Arbeits- und Wohnstätte für den Klärwärter soll das
    Gebäude bald wieder in neuem Glanz erstrahlen “und auch mit Schindeln originalgetreu
    gedeckt werden” so Wilhelmer.

    Die Dorfschmiede Tabernig
    Eines der Fotos zeigt den ehemaligen und aktiven Lesachtaler Hauptschuldirektor mit
    Ehrengast Landesrätin Dr. Gabriele Schaunig-Kandut vor der vorbildlich in Stand
    gesetzten Schmiede im Radegundengraben. “Franz Strieder vulgo Eder aus Maria
    Luggau hat uns dabei sehr geholfen”. Ebenso wie das Kraftwerk war die ehemalige
    einzige Schmiede des Dorfes St. Lorenzen Wohn- und Arbeitsplatz. 1966 durch das
    Hochwasser schwer beschädigt wurden Haus und Schmiede Mitte der Neunzigerjahre
    wieder hergerichtet. “Sehr beeindruckend ist eine im Urzustand befindliche
    Dorfschmiede, die sich bereits seit 16 Generationen im Besitz ein- und derselben Familie
    befindet” liest man auf der Heimseite der Karnischen Museen. Außer im
    Radegundgraben ist nur es nur mehr im Gitschtal möglich, einem Schmied bei der Arbeit
    zuzuschauen. Bei den allmittwöchentlichen “Erlebniswanderwegen Kraftquelle
    Radegund” steht dem “Wanderführer” bei der Demonstration der Schmiedearbeiten nicht
    nur seine Tochter Vera zur Seite, sondern selbstverständlich auch der Besitzer,
    Hauptschuldirektor in Ruhe Hans Tabernig (Foto). Er richtete übrigens für seinen
    mittlerweile 94-jährigen (!), immer noch sehr rüstigen Vater und einstigen Dorfschmied im
    neu erbauten Wohnhaus “oben im Ort” eine eigene Werkstatt ein. Tabernig: “Alles hat
    früher der Schmied gemacht: “Sapine für die Holzarbeit, Pfannen für die Küche, Kuven
    für die Heuschlitten und selbstverständlich Hufeisen und das Beschlagen der Pferde.”
    Also dann, ein Glück auf für die Zukunft des Radegundengrabens und das ganze
    naturbelassene “lebendige” Lesachtal!

    Weitere Informationen zum Thema Radegund findet man unter:
    – unter Kultur -> Kirchen & Kapellen

    St.Lorenzen Online

Ansicht von 1 Beitrag (von insgesamt 1)
  • Du musst angemeldet sein, um auf dieses Thema antworten zu können.