Nachruf auf Josef Lexer, vlg. Peinter!

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    Letzter Weg des ältesten Lorenzners, Josef Lexer, vlg. Peinter!

    Eine große Zahl an Verwandten, Freunden und Trauergästen aus nah und fern nahmen am letzten Weg vom „Peinter Seppl“ teil. Bläser der Lesachtaler Bauernkapelle St. Lorenzen und der Kirchenchor umrahmten und gestalteten den Gottesdienst und die Trauerfeier mit Pater Andreas M. Baur aus Maria Luggau. Mit Dankesworten nahmen Bgm. Johann Windbichler und der Obmann der Les. Bauernkapelle Christian Guggenberger Abschied. Josef Lexer war mehrere Jahrzehnte aktiver Musikant in der örtlichen Musikkapelle.

    [attachment=0:2a43aopm]Bild Josef Lexer16.jpg[/attachment:2a43aopm]

    Josef Lexer kam am 28. August 1923 als zweites von sieben Kindern beim Peinter in St. Lorenzen im Lesachtal zur Welt. Nach dem Besuch der Volksschule war er in der elterlichen Landwirtschaft tätig. Mit 18 Jahren verlor er schon seine Mutter. Mit 20 Jahren, im Juli 1943, wurde er zum Kriegsdienst einberufen und geriet 1944 in Frankreich in Gefangenschaft. Im Dezember 1945 war seine glückliche Rückkehr nach St. Lorenzen. Er arbeitete danach zufrieden am elterlichen Betrieb weiter, den er 1954 übernahm. Ebenfalls 1954 heiratete er im November seine Frau Anna, geb. Oberguggenberger aus Oberfrohn. Gemeinsam ging alles viel leichter. Das Wirtschaftsgebäude, Wohnhaus und ein Zuhäusl wurden neu errichtet.
    Während des Baues des Wohnhauses fand die Familie Unterkunft im „Unterstofferhaus“. All diese Arbeiten verlangten in der damaligen Zeit wohl alles an Arbeitskraft ab und mussten auch finanziell durchdacht und überlegt werden. Das Arbeiten war sehr beschwerlich und nur händisch möglich, wobei ihm als Transportmittel immer sein Pferd diente. Mit verschiedenen Arbeiten im Wald mit seinem Pferd, konnte das karge Einkommen ein wenig verbessert werden. Ein Pferd war bis zum Schluss auch sein Begleiter.

    Aus der Ehe stammen die Kinder Theresia, Johanna, Hedwig, Josef, Maria und Martina. Allen sicherte er eine entsprechende Ausbildung. Sie haben nun eigene Familien und eine eigene Lebensexistenz. 1989 hat er dann den Besitz an Sohn Josef übergeben. Er arbeitete immer noch mit, so lange es ihm die Gesundheit zuließ. Seppl war auch immer interessiert an allen Erneuerungen und der Entwicklung der Erleichterung der Arbeiten durch den Einsatz von Maschinen und Geräten. Durch einen Unfall nach der Hochwasserkatastrophe 1966 im Wald, wurde seine Arbeitskraft stark gemindert. 1978 ging er krankheitsbedingt in Pension. Sein Leidensweg begann mit vielen Krankheiten, Krankenhausaufenthalten und Operationen. Seinen starken Lebenswillen gab er trotzdem nie auf, obwohl sein Lebenslicht öfters zu erlöschen drohte. Einen schweren Schicksalsschlag erlitt die gesamte Familie durch den Unfalltod von Sohn Valentin im Jänner 2011 am Nassfeld.

    Seppl war ein zufriedener, hilfsbereiter, ruhiger und gläubiger Mensch. Sein starker Glaube und sein Gebet haben ihm immer geholfen und so ist er nach einem erfüllten Leben, friedlich im Beisein seiner Familie eingeschlafen.
    Pater Prior verglich das Leben vom Seppl mit einer Kerze. Sie brennt oft besser, oft schlechter. Sie drohte oft zu erlöschen und ist nun nach einem erfüllten langen Leben abgebrannt und für immer erloschen.

    92 erfüllte Lebensjahre mit allen Höhen und Tiefen, 61 Jahre Gemeinsamkeit mit seiner Frau Anna,
    Vierzehn Enkelkinder und acht Urenkelkinder –
    Das war der „Peinter Seppl“.

    Text: Walter Kubin

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