Nachruf auf Seppa Marianna!

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    Abschied von Marianna Guggenberger, geb. Kubin, „Seppa Marianna“
    St.Lorenzen und das Lesachtal haben ein Original verloren.
    [attachment=5:2apgfjj1]Balkon 2.jpg[/attachment:2apgfjj1]
    Gerade noch rechtzeitig, nach den großen Schneefällen, löste sich der Schnee vom Kirchendach. Nach fast zweitägiger Schneefreimachung zum Kirchenaufgang und Friedhof, durch die Fa. Strasser und vielen freiwilligen Helfern, konnte die Beerdigung von Marianna stattfinden.
    Eine große Zahl an Verwandten, Freunden und Trauergästen aus nah und fern nahmen an ihrem letzten Weg teil. Bläser der Lesachtaler Bauernkapelle St.Lorenzen umrahmten die Trauerfeier musikalisch, der Kirchenchor gestaltete den Gottesdienst, den Pater Andreas M. Baur aus Maria Luggau feierte. Armin Wurzer brachte das „Ave Maria“ zum Vortrag. Pater Prior betonte in seiner Predigt, dass Marianna immer wieder im Gebet Kraft und Trost gesucht hat durch viele Kirchenbesuche auch in Maria Luggau und durch Radio Maria.
    Dankesworte sprachen Bürgermeister Franz Guggenberger für ihre Tätigkeiten, die sie für die Öffentlichkeit vollbracht hat. Der Bezirksobmann des Pensionistenverbandes Österreich, Erich Rossian bedankte sich für die knapp vier Jahrzehnte, die Marianna als Vorsitzende der Ortsgruppe Lesachtal tätig war. Sie hat es verstanden viele Festlichkeiten zu organisieren. Besonders bekannt war sie mit ihrem eigenen Pensionistenlied in ganz Kärnten und konnte alle damit begeistern. Noch vor einem Jahr, mit 88 Jahren, trat sie im ORF-Treffpunkt Kärnten damit auf.
    Marianna wurde am 12. Mai 1924 als 4. Von 10 Kindern beim Kubin vlg. Sepper geboren. Die unbeschwerte Kinder- und Jugendzeit währte nur kurz – schon früh war ihre Hilfe am elterlichen Hof gefragt.
    1952 heiratete sie Peregrin Guggenberger vom vlg. Tomlwirter in St.Lorenzen. Sie richteten sich in der alten Volksschule St.Lorenzen, in der auch das Gemeindeamt und das Musikprobelokal untergebracht waren, eine kleine Wohnung ein, in der sie dann 40 Jahre bescheiden, glücklich und zufrieden lebte. Aus ihrer Ehe wurde 1956 Sohn Reinhold geboren.
    [attachment=2:2apgfjj1]Wohnung in alter Volksschule.jpg[/attachment:2apgfjj1]
    Doch bald musste sie ein hartes Schicksal durchstehen: Es starb ihr lieber Gatte nach nur 13 Ehejahren an einer viel zu spät erkannten, schweren Krankheit.
    Nun war Marianna alleine da um für sich und ihren Sohn Reinhold zu sorgen und ihm eine entsprechende Ausbildung zu bieten. Damals ohne Beihilfen und Förderungen und nur mit einer kleinen Pension. Doch sie war von ihrem Elternhaus Sparsamkeit und Zufriedenheit gewohnt, was ihr in dieser Zeit sehr zu gute kam. Mit ihrem Humor hat sie alles viel leichter tragen können und munterte dadurch auf viele andere auf.
    In den blühenden Fremdenverkehrsjahren vermietete sie sogar ihr Schlafzimmer als Fremdenunterkunft und war stolz, dass unter anderen auch die Eltern von Chris Lohner zu ihren Stammgästen zählten.
    Gleichzeitig begann sie als Aushilfskraft und Kellnerin im Gasthof „Zur Post“ bei Leo Salcher in St.Lorenzen .
    31 Jahre hat sie dort ihre Dienste gemacht und die Sommergäste freundlich und nett bedient. Für die Gäste war „Mariandl“ eine Institution und sie bezeichneten sie als der gute Geist von St.Lorenzen und das „Urvieh“ vom Lesachtal. Sie bewunderten sie, wie sie ihr Leben gemeistert hat. Sie verstand es mit den Leuten umzugehen und viele Verbindungen und Freundschaften sind entstanden, die zum Teil erst jetzt durch ihren Tod enden. Ein Gästeehepaar aus Kaiserslautern war trotz der Schneeverhältnisse extra zur Beerdigung angereist.

    Nachdem die alte Volksschule im Jahre 1993 der Errichtung eines Wohnblockes weichen musste, fand sie eine Wohnung und Aufnahme im Pfarrhof St.Lorenzen , in dem sie bis zu ihrer schweren Erkrankung lebte und wirkte. Sie war nie untätig und jederzeit hilfsbereit. War 47 Jahre Mitglied im Österreichischen Pensionistenverband und davon 38 Jahre die Obfrau der Ortsstelle Lesachtal. Durch diese Funktion suchte und fand sie überall Kontakte in ganz Kärnten und über die Grenzen hinaus. Sie zählte viele namhafte Politikerfunktionäre bis hin zum Bundespräsidenten zu den Förderern ihres Vereines. Für ihr tatkräftiges Wirken zum Wohle der Pensionisten wurde sie vielfach ausgezeichnet und geehrt, wovon viele Urkunden in ihrer Wohnung zeugen. Mit Stolz trug sie auch das Ehrenzeichen des Landes Kärnten.
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    Mit Bundespräsident Heinz Fischer

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    Im Kreise ihrer Pensionisten bei LH Peter Kaiser

    Ihr Wort war bestimmend und ihr Organisationstalent für verschiedene Veranstaltungen war überall bekannt. Sie war mit ihrem Gefolge überall willkommen, besuchte viele Theaterveranstaltungen auch in Osttirol, und wusste sich auch zu wehren, wenn etwas nicht ihren Vorstellungen entsprach.
    Als zweiter Verein war ihr Anliegen der Sparverein St.Lorenzen der Raika Kötschach, dem sie seit der Gründung, nun schon 50 Jahre als Kassierin zur Verfügung stand. Ihre Aufgabe erfüllte sie stets gewissenhaft und kostenlos. Auch während ihres Krankseins hatte sie immer noch das Bedürfnis etwas zu tun und wollt nicht andere damit belasten. Der Weiterbestand der genannten Vereine war ihr bis zum Schluss ein großer Wunsch und Anliegen. Theaterspielen und „Klause“ machen bei Hochzeiten, war ihre Leidenschaft in jüngeren Jahren.
    Ihr großes Hobby waren wohl die Blumen am Balkon des Pfarrhofes, die von ihr mit viel Liebe
    gepflanzt und betreut wurden zur Freude aller Kirchgänger und Besucher des Ortes, für dessen Weiterbestand sie sich auch Sorge machte.
    Seit einer Grippe im Mai 2013 war sie immer kränklich und oft auch hilflos. Am 9. Dezember wurde sie in Folge eines Herzinfarktes in Krankenhaus Laas gebracht und nach einer leichten Besserung in die Pflege in das Pflegeheim nach Grafendorf.
    In ihrer Krankheit wurde sie immer von Kathi, ihrer Schwägerin, umsorgt und gepflegt und Bruder Walter kümmerte sich um die sonstigen Angelegenheiten und versuchten ihr so ein annehmbares Lebensende zu bereiten. An ein nach Hause kommen war leider von ärztlicher Seite nicht mehr zu denken.
    Ihr Wunsch der letzten Tage, sterben zu können, und der Wunsch der Angehörigen, dass sie der Herrgott von ihrem Leiden erlöse, fand ein paar Stunden nach der Krankensalbung durch Pfarrer Blüml aus Grafendorf im Beisein vom ihrem Bruder Walter, die Erfüllung.
    Sie ist friedlich eingeschlafen und nicht mehr erwacht. Der Segen Gottes, auf den sie sicher noch gewartet hat, hat sie in die ewige Heimat geleitet.
    Ihre Originalität, ihr Humor, ihre Bescheidenheit und ihre gerade Art, sind nur einige Eigenschaften die uns mit Stolz und einem Lächeln an sie erinnern.
    Marianna, du wirst uns allen, deinen Vereinen und Gästen, und dem Lesachtal sehr fehlen!
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    Marianna war stets gut aufgelegt und fröhlich..

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    In ihrem Element als Kellnerin im „Gasthof zur Post“..

    St.Lorenzen, 19. März 2014

    Zusammengestellt von Walter Kubin als Erinnerung an Schwester Marianna!

    St. Lorenzen ON

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